Schröder erreicht Minimalziel

Lilienthaler 400-Meter-Hürdenläufer landet auf Platz fünf bei der U18-EM in Tiflis

Lilienthal. Tom Schröder vom TV Lilienthal hat bei den U18-Europameisterschaften (EM) in der Leichtathletik in der georgischen Hauptstadt Tiflis sein Minimalziel erreicht: Er qualifizierte sich im 400-Meter-Hürdenlauf für das Finale. Hier belegte Schröder in 52,54 Sekunden auch einen achtbaren fünften Rang. Damit hielt er sich ungefähr im Bereich seiner erst kurz davor aufgestellten persönlichen Bestzeit auf.

Der Italiener Alessandro Sibilio bezwang an der Spitze in 51,46 Sekunden etwas überraschend den Weltjahresbesten aus Spanien, Aleix Porras Cantons, um eine Zehntelsekunde. Bronze sicherte sich Emil Agyekum vom SV Preußen Berlin in einer Zeit von 51,80 Sekunden. Damit hatte der Hauptstädter erstmals die magische 52-Sekunden-Grenze unterboten. Tom Schröder konnte mit seinem fünften Rang sehr gut leben: „Mehr war nicht drin. Ich habe alles gegeben und bin deshalb zufrieden.“ Zur Bronzemedaille fehlten ihm 0,74 Sekunden.

Trotz der frühen Tageszeit des Vorlaufs qualifizierte sich der Lilienthaler souverän für das angestrebte Halbfinale. „Für den Vorlauf war es ein gutes Rennen. Ein paar Hürden habe ich nicht richtig getroffen. Aber das kann ich noch verbessern“, sagte der 16-Jährige nach seinem Vorrundensieg mit Blick auf die nächste Runde. Er gewann den zweiten Vorlauf in 53,97 Sekunden. Auf den letzten Metern konnte er schon das Tempo rausnehmen und Kräfte für das Halbfinale sparen. Dorthin begleitete ihn auch Emil Agyekum, der bei der Qualifikation in Walldorf zwei Wochen zuvor noch klar vor Schröder gelegen hatte. Agyekum benötigte 54,67 Sekunden und ließ sich nach einem rasanten Start am Ende austrudeln. Dadurch schoben sich am Ende noch der Brite Alastair Chalmers (54,49) und der Ungar Donát Jeremias am Berliner vorbei.

Im Semifinale erwischte Tom Schröder dann den wesentlich schnelleren von zwei Läufen. Vorne zog Alessandro Sibilio in 52,22 Sekunden das Tempo vor Aleix Porras Cantons (52,40) an. Diese trugen somit bereits vor dem Finale ein erstes ernsthaftes Kräftemessen aus. Tom Schröder überquerte die Ziellinie in 52,46 Sekunden knapp hinter dem Duo als Dritter. Mit dieser Zeit schrammte der Gymnasiast nur um 0,07 Sekunden an seinem erst in Walldorf aufgestellten niedersächsischen Landesrekord vorbei. Emil Agyekum war im anderen Halbfinale zwar in 52,90 Sekunden deutlich langsamer unterwegs als der Lilienthaler, siegte aber dennoch ohne jegliche Gefährdung. Mit dem fünften Rang in Tiflis krönte Tom Schröder eine bärenstarke Saison. Schröder und Agyekum waren die beiden einzigen deutschen 400-Meter-Hürden-Teilnehmer in Georgien.

Emil Agyekum ergatterte eine von insgesamt zehn Medaillen für die Bundesrepublik. Aber auch Tom Schröder trug mit seinem Abschneiden dazu bei, dass die deutsche Mannschaft mit insgesamt 136 Zählern die Nationenwertung vor den europäischen Dauerrivalen Großbritannien (131,5) und Frankreich (79) zu ihren Gunsten entschied. „Es war toll, dass die Premiere der U18-EM stattgefunden hat und wir uns auf europäischer Ebene vergleichen konnten“, bilanzierte der U18-Bundestrainer Jörg Peter. Die Stimmung sei hervorragend und das deutsche Team sehr leistungsstark gewesen, versicherte Peter. „Regelmäßige Mannschaftssitzungen, das rote Team-Armband, das jedes Mitglied trug, und der im Kreis zelebrierte Team-Schrei schweißten die 75 Athleten und Betreuer zusammen. Jeder war für jeden da“, freute sich Jörg Peter über die gute Zusammenarbeit zwischen den Athleten, den Trainern und der medizinischen Abteilung. Auch Tom Schröder habe wichtige internationale Wettkampf-Erfahrungen gesammelt, so Peter. Darauf wolle Schröder nun aufbauen, um auch in der U20 wieder die deutschen Farben vertreten zu können.