Goldstoß im finalen Versuch

VSK-Kugelstoßerin Jana Müller-Schmidt holt WM-Titel in Malaga mit einer Weite von 14,54 Metern

Osterholz-Scharmbeck. Jana Müller-Schmidt vom VSK Osterholz-Scharmbeck ist Weltmeisterin im Kugelstoßen geworden. Mit einer Weite von 14,54 Metern setzte sich die Fitnesstrainerin in Malaga bei den Frauen W 50 durch. „Nachdem ich bei den deutschen Meisterschaften nur Zweite geworden war, bin ich bis unter die Haarspitzen motiviert in den Wettbewerb gegangen“, ließ Jana Müller-Schmidt wissen.

Neben der Absolvierung von einem Dutzend Kursen spulte sie auch noch dreimal Technik- und zweimal Krafttraining pro Woche in der Vorbereitung ab. „Eine Woche vor der Abreise nach Spanien habe ich auch super Trainingsweiten verzeichnet“, informierte Müller-Schmidt. Eine Wurzelbehandlung an einem Zahn habe sie kurzzeitig wieder zurückgeworfen, ehe sie mit 14,02 Metern den Bezirksmeistertitel holte. Dennoch sei sie mit einem unsicheren Gefühl nach Malaga geflogen.

„Meine Kugel, die in fünf Jahren zehn Gramm abgenommen hat, ist mit genau drei Kilogramm noch so gerade eben durch die Kontrolle gegangen“, berichtete die Pennigbüttelerin. Die Starterliste der beiden Gruppen sei dann erst gegen Mitternacht veröffentlicht worden. „Am nächsten Morgen musste ich zum Wettkampf bereits um 6 Uhr aufstehen. Das ist nicht mal im realen Leben meine Zeit, geschweige denn in sportlicher Hinsicht.“

Beim ersten Antesten des Kugelstoßringes benutzte sie rechts einen Kugelstoßschuh und links einen Joggingschuh. Der erste Wettkampfstoß brachte eine Weite von nur 12,85 Metern. „Als ich die Kugel mit 14,17 Metern dann richtig getroffen habe, war ich erleichtert“, so die VSK-Sportlerin. Doch die Ukrainerin Svitlana Sorochuk übertrumpfte die Osterholz-Scharmbeckerin im gleichen Versuch um einen Zentimeter. „Ich habe dann bis zum letzten Versuch keinen Stoß mehr getroffen. Bei den vorausgegangenen Wettkämpfen fehlte mir für den letzten Stoß auch etwas“, sagte Jana Müller-Schmidt. Doch in Malaga war alles anders.

Die ehemalige Sportlerin des SV Werder Bremen haute im finalen Versuch ihre Siegesweite von 14,54 Metern heraus. „Ich bin nach Bekanntgabe der Weite wie ein Känguru über den Platz gehüpft. Mein Schrei der Erleichterung klang durch das ganze Stadion“, erzählte Jana Müller-Schmidt. Das Abspielen der deutschen Nationalhymne nur für sie habe schließlich die Krönung dargestellt: „Alleine deshalb hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Es war ein tolles Gefühl.“