30. August

Osterholzer Kreisblatt vom 02. Juli 2005

Ein bescheidener Weltmeister

Karl-Heinz Marg fühlt sich in der Kreisstadt pudelwohl
Von unserer Mitarbeiterin Rebecca Patzke


Karl-Heinz Marg mag Bilder von Osterholzer Künstlern, wie jn diesem Fall von Hans-lürgen Wormeck

Zur Person

> Karl-Heinz Marg ist seit fast 30 Jahren in der Kreisstadt ansässig. Mit seiner Frau Bettina, Sohn Hendrik und Tochter Ilka kam der heute 67-jährige einst hierher und war jahrelang Vostandsvorsitzender der Kreissparkasse Osterholz. Die Freizeit widmet er nicht nur dem Sport wie Joggen, Fitness und Golf, sondern auch dem Vorsitz des Kuratoriums der Kulturstiftung

Ein echter Weltmeister mitten in der Kreisstadt. Karl-Heinz Marg ließ 2004 im Kugelstoßen alle Konkurrenten seiner Altersklasse hinter  sich und das nicht zum ersten Mal. Grund genug, um dem Sportbegeisterten einen Besuch abzustatten. 

Zentral und doch sehr geschützt lebt Karl- Heinz Marg mit seiner Familie in der Kreisstadt. Große Laubbäume im Eingangsbereich und der, mit wunderschönen Rosenbüschen, versteckte Palisadenzaun verleihen  dem Anwesen eine ruhige Atmosphäre. So haben es sich die Margs  für die Zeit des Ruhestandes gewünscht. Bereits seit 1977 fühlen sie sich hier rundum  wohl. Auch Haushund Mozart - er behütet (neben einer Alarmanlage) aufmerksam das gesamte Grundstück.    
Im Wohnraum des Hauses stechen sofort die zahlreichen Bilder und Kunstwerke ins Auge,  die jeden Raum des Hauses zieren. "Eine weitere große Leidenschaft neben dem Sport ", erklärt der Liebhaber. Nicht nur zeitgenössische Kunst aus aller Welt hat es ihm angetan, besonders auch Arbeiten von Künstlern aus der Region faszinieren ihn. 

Pokale, Medaillen und Urkunden sind im Wohnbereich nicht zu sehen. Diese hat der bescheidene Sportler in seinem Arbeitszimmer untergebracht, und da sind im Laufe der Jahre einige zusammengekommen. Schon immer hat er Sport getrieben. Neben Tennis, Boxen, Fünf - und Zehnkampf war in den vergangenen Jahren natürlich das Kugelstoßen seine Lieblingsdisziplin. Als dreimaliger Welt- und Europameister seiner Altersklasse und seit 2004 auch Weltrekordhalter gönnt er sich gerade eine schöpferische Auszeit. "Ich habe im letzten Jahr alles erreicht, was man erreichen konnte. Es ist also Zeit für eine Pause sagt Marg.
Dennoch treibt der rüstige Pensionär viel Sport. Fitnesstraining im Gym und Joggen stehen auf dem Programm. Neuerdings ist jedoch das Golfen seine größte Leidenschaft. Selbst der weitreichende Garten hinter dem Haus bleibt davon nicht verschont. So kann man zwischen prächtig blühenden Beeten, vielen bequemen Sitzmöglichkeiten, einem idylli
schen Gartenteich mitsamt kleiner Brücke und etlichen Vogelhäusern auch den einen oder anderen Golfball erspähen. Für  die Pflege unseres Gartens ist  meine Frau zuständig. Ich mache nur die groben Arbeiten, wie Rasen mähen oder den Kompost", betont Marg.

Die Nähe zur Natur sucht der Globetrotter zusätzlich auf seinen Reisen, die er gerne mit Familie oder Freunden unternimmt. Aber ganz ohne Sport geht es auch dann nicht. Vor 16 Jahren bei
spielsweise bestieg der heute 67-Jährige mit ein paar Freunden den Kilimandscharo.
Bei 30 Plus-Graden marschierten sie zu fünft los - nach 6000 Höhenmetern Unterschied und bei 20 Grad Minus kamen er und einziger Freund noch oben an. "Dort hisste ich die Fahne der Stadt Osterholz-Scharmbeck", berichtet der ehemalige Kreissparkassendirektor voller Stolz. "Ich brauche immer wieder neue Herausforderungen im Leben, und das war definitiv kör perlich die größte bis jetzt", fügt er an. 

Große Herausforderungen sucht sich der stets sozial-engagierte Marg auch in ehren amtlichen Tätigkeiten. So setzt er sich als  Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung hauptsächlich für alle finanziellen Belange ein. Derzeitiges Projekt ist die Sanie rung der "Großen Kunstschau« in Worpswede. Seit der Gründung der Kulturstiftung 1999 opfert er hierfür gerne einen Teil seiner Freizeit. Zuverlässig, zielstrebig und selbstbewusst versucht er stets seine Pläne durchzusetzen. Diese Eigenschaften haben ihn bereits im Sport zu einer Persönlichkeit gemacht und werden ihm womöglich auch weiterhin Erfolg verschaffen.
Dass er irgendwann wieder zur Kugel greift, will Marg auch nicht ausschließen.